Erneut konnte Andreas Graichen zahlreiche Gäste zu seinem 12. Burgstädter Praktikertreffen am heutigen Tag begrüßen. Die Witterung ließ uns in diesem Jahr nicht im Stich. Wechselhaftes kühles Wetter begleitete uns durch den Tag, wobei uns Regenschauer zur Präsentation der Zwischenfruchtparzellen erspart blieb. Prof. Dr. Knut Schmidtke von der
Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTW) unterstützte die Saatgutanbieter bei der Vorstellung ihrer Zwischenfruchtmischungen und vermittelte allerhand Wissenswertes zu jeder einzelnen Zwischenfruchtart. Bereits beim Ausgraben der ersten Zwischenfrüchte stellte er anhand des Wurzelwachstums fest, dass bei der Stoppelbearbeitung nicht zufriedenstellend gearbeitet wurde. “Hier gab es offensichtlich ein Problem.”, stellte Schmidtke fest. Wie sich herausstellte, war die Stoppelbearbeitung bei feuchten Bedingungen mit einer Arbeitstiefe von fünf Zentimeter durchgeführt worden. Da die Bedingungen nicht optimal waren, hatte sich eine leichte Verdichtungszone gebildet, mit der nicht alle Zwischenfrüchte zurecht kamen. Im Ergebnis der bisherigen Untersuchungen, die Heiko Gläser, Geschäftsführer unseres Vereins, zu Beginn des Treffens erläuterte, zeigte sich, dass über alle Reinsaaten gesehen die mittlere Aussaattiefe von 2-3 cm für den Aufgang der Zwischenfrüchte am geeignetsten erscheint. Die flache (1-2 cm) als auch tiefe (4-5 cm) Aussaat lieferten jeweils geringere Aufgänge. “Im Ergebnis sollte man nicht erschrecken, wenn 60 Prozent der Körner nur als Pflanzen wiedergefunden werden. Unsere langjährigen Untersuchungen zeigten, dass ein Aufgang von 60 bis 80 Prozent beim Zwischenfruchtanbau normal ist.”, verdeutlichte Gläser. Begrenzend für den eher spärlichen Wuchs in diesem Jahr waren nicht nur die trockenen Bedingungen nach der Aussaat Ende Juli/Anfang August. Erster nennenswerter Niederschlag fiel erst nach etwa 14 Tagen, wodurch die Zwischenfrüchte erst richtig in Erscheinung traten. Mit 37 kg Nmin/ha lag das Stickstoffangebot auf einem sehr niedrigen Niveau, erschwerend kam hinzu, dass das Stroh der Vorfrucht Wintergerste auf der Fläche verblieben war. “Für die Zwischenfrüchte blieb faktisch kein Stickstoff übrig.”, konstatierte Gläser. Für Andreas Graichen war dies Ergebnis der jahrelangen umweltgerechten Landwirtschaft. Bereits im letzten Jahr war für die Zwischenfrüchte kein Stickstoff nach der Ernte der Hauptfrucht verblieben. “Mein Ackerbausystem hinterlässt keine N-Überschüsse, ist aber auch träge hinsichtlich der Pflanzenernährung geworden.”, fasste der Landwirt zusammen. Zum Abschluss der Veranstaltung stellte Hendryk Eidam von der gleichnamigen
Landtechnik GmbH seine eigens für die streifenweise Direktsaat entwickelte Innomade Messerwalze sowie eine Mzuri Pro Till 3 T vor. Die Kombination führte er anschließend in einer Zwischenfrucht vor und demonstrierte so eine mögliche Winterweizen-Drirektsaat. Dass die Messerwalze auch mit Pflanzenmaterial zurechtkommt, dass wesentlich höhere Trockenmasse als Zwischenfrüchte aufweist, wurde zum Abschluss beim Bearbeiten von Sonnenblumenstoppeln präsentiert.
