EIP "Glyphosatverzicht in der Mulchsaat"

Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL), Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde.

 
 
 
Projektphase I: Gründung einer operationellen Gruppe

Mitte der 1970er Jahre kam der Wirkstoff Glyphosat mit dem Pflanzenschutzmittel Round Up erstmalig auf den deutschen Markt.

Glyphosathaltige Pflanzenschutzmittel werden in Deutschland im Ackerbau eingesetzt, um Ausfallgetreide und -raps und auch Unkraut und Ungräser zu bekämpfen. Insbesondere im pfluglosen Ackerbau sowie in der Direktsaat ist Glyphosat ein wichtiges Werkzeug. Die pfluglose Bodenbearbeitung als ein effektives Verfahren zur nachhaltigen Bodenbewirtschaftung und Verminderung von Erosionsereignissen baut sehr stark auf den Einsatz von Totalherbiziden, insbesondere Glyphosat, auf. Praktiker sehen derzeit bei einem Verzicht auf Glyphosat die erfolgreiche Anwendung der konservierenden Bodenbearbeitung als gefährdet an. Berichte und Untersuchungen zur Auswirkung von Glyphosat auf die Gesundheit von Mensch, Tier und Naturhaushalt führen jedoch zunehmend zu einer nachlassenden Akzeptanz in der Öffentlichkeit. Jahrzehntelange Erfahrungen und die dadurch gewonnene Sicherheit bei der Anwendung der konservierenden Bodenbearbeitung sinken. Nur mit entsprechenden Lösungsansätzen wird auch weiterhin die pfluglose Bodenbearbeitung erfolgreich umgesetzt werden und trägt mit seinen Vorteilen u.a. hinsichtlich Steigerung der Bodenfruchtbarkeit, Verbesserung des Bodengefüges, Verbesserung des Erosionsschutzes zum Boden- und Gewässerschutz bei.

Die Ergebnisse aus dem Projekt sollen mögliche ackerbauliche Alternativen zum Glyphosateinsatz aufzeigen. Im Projekt soll dargestellt werden, ob und welche Strategien bei Verzicht auf Glyphosat im pfluglosen Ackerbau zum Erfolg führen. Insbesondere steht die Frage im Mittelpunkt, ob ein Verzicht auf Glyphosat zwangsläufig zur Anwendung des Pfluges führen muss. Gerade in Hinblick auf eine umweltschonende Landwirtschaft stehen die Landwirte vor einer großen Herausforderung in den nächsten Jahren und Jahrzehnten, denen sie sich stellen müssen.

Das Projekt soll zukunftsweisend zeigen, dass es möglich ist, in pfluglosen Bearbeitungsverfahren auch ohne Totalherbizide durch gezielte Bodenbearbeitung, eine Umstellung der Fruchtfolge mit einem vermehrten und gezielteren Anbau von Zwischenfruchten und einen integrierten Pflanzenschutz bestehen zu können. Ein Mehraufwand an weiteren Pflanzenschutzmaßnahmen soll dabei möglichst vermieden werden.

In der Projektphase I werden die derzeitigen Anwendungsschwerpunkte und ggf. Lösungsansätze der Landwirte bei Verzicht ermittelt. In einem weiteren Schritt sollen diese Ansätze aufgenommen und einer Auswahl unterzogen werden. Für die entsprechenden Ansätze werden anschließend Praxispartner gesucht und abschließend eine operationelle Gruppe zur Umsetzung des Projektes gegründet. In Projektphase II erfolgt anschließend die Umsetzung des Projektes auf drei Jahre.

 

Laufzeit

 

01.07. – 30.11.2019

 

Projektstand

 

Mit Bewilligungsbescheid vom 15. Oktober 2019 vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie genehmigt.

Projektphase II: Umsetzung des Projektes

Zur Umsetzung des Projektes wurde von der in Projektphase I gegründeten operationellen Gruppe am 29.11.2019 einen entsprechenden Projektantrag eingereicht.

Der Projektgeber forderte mit Schreiben vom 23.03.2020 Unterlagen nach, die die Vorfinanzierung des Projektes nachweisen.

Am 01.07.2020 beschloss der Vorstand unseres Vereins, von einer Kreditaufnahme für die Vorfinanzierung des Projektes Abstand zu nehmen.

Mit Bescheid vom 08.07.2020 wurde der Projektantrag abgelehnt.